Einfach nur?

Einfach nur Mensch sein

Ich bin seit einigen Tagen nicht fit. Regeneratisonsbedürftigkeit meldet sich zu Wort.

Aufgrund dessen war ich gefordert die Entscheidung zu treffen ob ich meine alltägliche Arbeit trotz dieses „energiearmen Zustandes“ antrete oder doch absage.

In der Tiefe spielte sich der altbekannte Kampf ab: Die Ärztin (auch Unternehmerin) forderte: „Unbedingt funktionieren, Terminplan einhalten, Geld verdienen – was sonst! Gerade jetzt wo dein Sohn noch im Krankenstand ist.“

Die Gegenkraft – innere Stimme – sprach: „Gönne deinem Körper Zeit, sich zu erholen! Betreibe keinen Raubbau, respektiere deine Grenzen.“

Was für eine Herausforderung für mich, diesen Dialog der entgegengesetzten Kräfte zu einem sinnvollen Ende zu bringen und die richtige Entscheidung – Entscheidung ohne Schuldgefühle – zu fällen!

Ich habe es geschafft mich für die Empfehlung der inneren Stimme zu entscheiden.Es setzte eine tiefere Bewusstwerdung in mir in Gang.

Die Rollen, in denen wir leben (in meinen Fall Ärztin, Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Tochter, Schwesterfreundin, Künstlermanagerin, Künstlerin … uvam) fordern unentwegt erworbene oder übernommene konditionierte Verhaltensweisen von uns ein. Die Zeit, die uns bleibt den Rollen gerecht zu werden, ist begrenzt.

So erleben wir uns öfters in einem Spannungsfeld zwischen Anforderungen der Rollenidentitäten einerseits und begrenztem Zeitkontingent andererseits.

Das kann nicht ohne innere oder äußere Konflikte ablaufen.

Also kein befriedigender Weg zu nachhaltiger innerer Zufriedenheit und erfülltem Sein, wonach wir doch alle streben.
Warum machen wir es nicht anders?
Warum pfeifen wir nicht einfach auf die Rollenidentitäten und ihre Spiele, in die sie uns verstricken?
Warum zeigen wir uns nicht “ einfach nur “ ursprünglich und natürlich?

 Was wenn wir einfach nur Menschsein als unsere Rolle hier auf Erden betrachteten?

 Dann fiele der ganze innere und äußere Bewertungskram, der uns so oft ins Trudeln und Strudeln bringt, weg!

Wir erlaubten uns einfach „nur zu sein“. Die, die wir gerade sind. Menschen und Mitmenschen auf ihrem Erlebnisweg der Erkenntnisse.

Den Unzulänglichkeiten würden wir dann nicht mehr soviel Gewicht beimessen, weil ja dann alle „nur Menschen“ und sonst nichts wären.

 Das Zeitkontingent bleibt ohnehin für jeden von uns begrenzt. Daran ist nicht zu rütteln.

 Lasst es uns mit Inhalten befüllen, die uns ein sinnvoll erfülltes Leben im Jetzt bescheren!

Lasst uns ein Gespür vom „Himmel auf Erden“ entwickeln, in dem wir täglich Schöpferinnen und Schöpfer sind, die einander in Gegenseitigkeit bereichern und beistehen.

Ich werde es ab heute noch wachsamer beherzigen und achtsam die Verkleidungen und Verschleierungen beiseite legen, die mir die zugedachten Rollen vorschreiben wollen.

 Einfach nur Mensch sein ist für mich genug. Was meinst du dazu?

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1 Kommentar

  1. Ja dem stimme ich voll zu. Ich habe beschlossen, mich dem Chaos und den Aufgeregheiten, die Andere täglich an mich herantragen und die immer „sooo wichtig“ sind, nicht mehr so intensiv zu widmen. Ich stelle mir manchmal eine Theaterbühne vor, auf dem gerade ein Stück gespielt wird. Und ich entscheide dann, ob ich da (noch) mitspielen möchte oder ob für mich das Stück zu Ende ist. Das entlastet ungemein und relativiert belastende Situationen. Man darf nie vergessen, sich selbst gegenüber liebevoll und sorgsam zu sein❤️

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